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Neuste Studien zeigen: LSD macht keine Genies.

  • Autorenbild: MindCare
    MindCare
  • 26. Juni
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 20. Juli

Peter Gasser hat die Lizenz zum Trip. Seit 15 Jahren erforscht der Solothurner Psychotherapeut, mit amtlicher Bewilligung, die Wirkung von LSD – und räumt nun mit einem alten Mythos auf.

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Kann LSD kreativer machen? Produktiver? Genialer? Wer sich an die psychedelischen 60er erinnert – oder zumindest an Steve Jobs’ Zitat „taking LSD was a profound experience“ – könnte meinen: ja, auf jeden Fall. Doch neue Studien zeigen: Ganz so einfach ist es nicht.


Der Solothurner Psychiater und Psychotherapeut Dr. Peter Gasser gehört zu den wenigen Ärzt:innen weltweit, die LSD legal in Studien einsetzen dürfen. Seit über 15 Jahren untersucht er die Wirkung psychedelischer Substanzen – vor allem im therapeutischen Kontext, etwa zur Behandlung von Angststörungen, Depressionen oder in der Palliativmedizin.


Doch was ist mit der Kreativität? Macht LSD aus Normalos Genies?

„Nein“, sagt Prof. Dr. Peter Gasser, im Interview mit dem Spiegel im September 2009. „LSD verstärkt, was da ist – aber es macht aus niemandem etwas völlig Neues.“ Wer ohnehin kreativ, offen und reflektiert ist, kann durch eine psychedelische Erfahrung möglicherweise tiefere Einsichten gewinnen. Aber wer innerlich blockiert oder unsicher ist, erlebt unter LSD nicht plötzlich eine kreative Offenbarung.


Eine aktuelle Studie des Imperial College London stützt diese Einschätzung. Die Testpersonen – alle psychisch gesund – zeigten zwar kurzzeitig erhöhte neuronale Aktivität, aber keine langfristige Verbesserung von Kreativität, Problemlösung oder künstlerischem Output.


Heisst das, LSD ist nutzlos? Keineswegs. In der richtigen Dosis, mit professioneller Begleitung und klarem therapeutischem Ziel, kann die Substanz helfen, emotionale Prozesse zu öffnen – besonders bei Menschen mit Traumata oder existenziellen Ängsten. Aber als Alltagsbooster oder kreativer Shortcut taugt LSD nicht.

Und das ist vielleicht auch gut so.


Denn echte Kreativität entsteht nicht durch einen Trip, sondern durch Neugier, Übung und manchmal schlicht Langeweile. Wer sich also erhofft, mit einem Mikrodöschen morgens zum neuen Einstein zu werden – wird wohl eher enttäuscht sein.

Fazit: LSD kann helfen – aber nicht beim Genialwerden.


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